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Aktueller Überblick zur geplanten Kürzung der Photovoltaik Einspeisevergütung |
Weder die zurückliegende Atomkatastrophe in Japan noch der vielzitierte Klimawandel sind Argumente genug, die Förderung der Solartechnologie in Deutschland weiter zu unterstützen, so zumindest hat es den Anschein. Verfolgt man die aktuelle Berichterstattung in den Medien, wird deutlich, dass die geplante Reduzierung der staatlichen Einspeisevergütung für Solarstrom die gesamte Branche in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringen könnte – eine Branche, die zusätzlich unter der massiven Konkurrenz leidet, die aus dem Reich der Mitte droht. China läuft den deutschen Herstellern von Solarpanelen den Rang ab, denn die Produkte stehen der Qualität der deutschen Panels nicht nach, werden aber zu deutlich günstigeren Preisen verkauft.
Reduzierte Einspeisevergütung ab März geplant
Die deutsche Photovoltaik-Industrie nimmt im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz als Technologieführer ein. Doch gleichzeitig wurde die Förderung von Solarstrom mit hohen staatlichen Zuschüssen bedacht, die in Form der Einspeisevergütung für jedes produzierte Kilowatt Solarstrom gezahlt wird. Mit der geplanten Reduzierung der Einspeisevergütung sollten die Kosten der staatlichen Förderung begrenzt werden, doch parallel sollte die deutsche Solarindustrie weiterhin konkurrenzfähig am Markt bestehen können. Damit zielt die Absenkung der Vergütung darauf ab, einerseits die hohe Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen zu begrenzen, andererseits soll sie an den gesunkenen Marktpreis der Anlagen angepasst werden. Darüber hinaus ist geplant, zukünftig nur noch einen vorgegebenen Prozentsatz des produzierten Solarstroms zu vergüten. Geht es nach dem Vorhaben der Bundesministerien, werden Anlagen mit einer Kapazität von bis zu 10 Kilowattstunden zukünftig mit 19,5 Cent pro Kilowattstunde vergütet, Anlagen bis 1.000 Kilowattstunden erhalten eine Vergütung von 16,5 Cent, und große Solaranlagen mit einer Kapazität von bis zu 10 Megawattstunden werden mit 13,5 Cent pro Kilowattstunde unterstützt. Hinzu kommt eine monatliche Reduzierung der Vergütung von 0,15 Cent pro Kilowattstunde ab Mai 2012. Kleine Anlagen auf dem Hausdach würden damit um rund 20 Prozent weniger gefördert, große Solaranlagen erhielten eine rund 30 Prozent geringere Förderung (Tabelle zur Photovoltaik Einspeisevergütung).
Photovoltaik-Anlagen lohnen sich weiterhin
Zwischen zehn und 15 Prozent des produzierten Solarstroms werden zukünftig nicht mehr vergütet. Das bedeutet, sie stehen dem Eigenverbrauch der Haushalte in vollem Umfang zur Verfügung. Damit lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach an vielen Standorten Deutschlands weiterhin, denn in Anbetracht der kontinuierlich steigenden Kosten für Strom ergibt sich ein zusätzlicher Spareffekt. Doch selbst bei zunehmender privaten Nutzung des produzierten Solarstroms sieht sich die Solarbranche durch die Gesetzesänderung massiv gefährdet, sie spricht gar von zehntausenden bedrohten Arbeitsplätzen.
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